Im Mittelpunkt von „FRAGMENTEZ” steht die gleichzeitige Präsenz von physischen Körpern und Live-Videobildern auf der Bühne. Die Performance setzt sich mit vorherrschenden Körperbildern auseinander und erforscht die Grenzen zwischen Voyerismus und der Kontrolle über die Wahrnehmung des eigenen Körpers.
Von der Decke hängen drei Leinwände, die von den Performer*innen mehrfach umgehängt werden und auf die fast die gesamte Zeit das Bild der verschiedenen Live-Video-Kameras mit Hilfe eines Mapping-Programms projiziert wird. Blickwechsel und Interaktionen mit dem Publikum finden über die Kameras und Leinwände statt und Livebilder sowie während der Aufführung entstandene Videoaufnahmen vermischen sich miteinander.
Das sich ergebende Zusammenspiel von live/aufgezeichnet und physisch/digital dient der Neuzusammensetzung der Körper auf der Bühne, um Grenzen von Körpern und Binaritäten scheitern zu lassen. Dazu werden melodisch-elektronische Klänge, die rio&dio productions selbst produziert hat, und verzerrte Live-Raumgeräusche gespielt. „FRAGMENTEZ” versucht sich an einem Blick in die Zukunft, in der sich Vorstellungen von Schönheit und Binaritäten auflösen und erinnert daran, dass Körper keine Objekte sind, die passiv beobachtet werden, sondern vielmehr Träger des Selbstausdrucks und der persönlichen Ermächtigung.