Impression der Produktion Schon wieder: Gebären von Frl. Wunder AG<br/>(Eine Wand mit Bilderrahmen wird gezeigt, in denen Menschen in Videos sprechen.)

Schon wieder: Gebären

Frl. Wunder AG (Hannover)
 
 

Ein Nachbereitungskurs für alle, die schon da sind

Die Frl. Wunder AG lädt jeweils zwei Zuschauer*innen in eine interaktive Videoinstallation ein. In ihrem kleinen Häuschen finden sich neun Bilderrahmen, aus denen heraus sich die Mitglieder der Frl. Wunder AG zu Wort melden. Zusammen mit der Videokünstlerin Katharina Eckold haben sie sich mit dem Gebären auseinandergesetzt, mit Expert*innen gesprochen, in Archiven recherchiert und vor allem die eigene Biografie durchforstet.

Die Frl. Wunder AG kann auf eine Erfahrungsgeschichte von insgesamt neun Geburten zurückblicken, hat aber auch Unfruchtbarkeit, ungewollte Schwangerschaften, eine Abtreibung und die sogenannten Pillen danach erlebt. Sie ziehen Kinder groß, die sie nicht gezeugt oder geboren haben, machen sich mit anderen Spezies verwandt, räumen hinter den vorherigen Generationen auf und werden selbst eine Menge hinterlassen, mit dem die nächste Generation wird umgehen müssen.
'Schon wieder: Gebären' entfaltet sich zu einem beeindruckenden Kaleidoskop rund um das Thema gebären und geboren worden sein. Die komplexe Videokomposition mit ihren fundierten und humorvollen Betrachtungen lässt eine*n nicht unberührt diesen besonderen Spielort verlassen.
Jurystatement

Team und Förderer

Von und mit: Frl. Wunder AG (Anne Bonfert, Carmen Grünwald-Waack, Melanie Hinz, Micha Kranixfeld, Verena Lobert, Malte Pfeiffer, Maike Tödter, Svenja Wolff, Marleen Wolter)
Video: Katharina Eckold
Ausstattung und Technik: Anahi Perez
Expert*innen: Franzika Burkhardt, Maren Janotta, Patricia Carl-Innig, Erdmute Reichwald, Zami
Produktionsleitung: Merle Mühlhausen
Soundbearbeitung: Johann Mittmann
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, durch die Stiftung Niedersachsen, das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie die Landeshauptstadt Hannover

Über Frl. Wunder AG

Die Frl. Wunder AG produziert seit 2004 als mittlerweile neunköpfiges Performancekollektiv Bühnenformate, Performances und Interventionen im öffentlichen Raum.

Stets geht es ihr inhaltlich um drängende gesellschaftspolitische Fragen der Jetzt-Zeit. Ausgangspunkt für ihre Arbeiten sind Recherchen nach Widersprüchen und Utopien, im eigenen Leben, in sozialen Feldern und an besonderen Orten, zu biografischen Spuren und mit Expert*innen aus Wissenschaft und Alltag. Sie integriert Arbeitsweisen kritischer Feldforschung in ihre kulturwissenschaftliche und ästhetische Praxis, besucht Schlachthöfe und Kirchenarchive, spricht mit Verhaltensforscher*innen, Sex-Worker*innen, Politiker*innen oder lernt Lachyoga und wie man an der Börse spekuliert.

Die Frl. Wunder AG erprobt immer wieder neue Theaterformate, Kooperationen mit Künstler*innen und Institutionen. Sie inszeniert Magic Moments visionärer Gesellschaftsmodelle und Alltagsutopien und schafft partizipative Erfahrungsräume auch für jene Zuschauer*innen, die nicht sowieso schon zum klassischen Theaterpublikum gehören.

Seit 2010 erhält die Frl. Wunder AG eine Konzeptionsförderung des Landes Niedersachsen, 2017 – 2021 die Grundförderung der Stadt Hannover und 2019 – 2022 die Konzeptionsförderung des Fonds Darstellende Künste. Für ihr Gesamtwerk wurde sie 2016 für den Förderpreis des Georg-Tabori-Preises des Fonds Darstellende Künste nominiert.

Aktuell erkundet die Frl. Wunder AG das LANGSAME THEATER. Um den hierfür notwendigen Prozess des Verlernens alter Muster und des Trainierens von bislang unbekannten Verfahren zu unterstützen, erheben sie die Langsamkeit zum transformatorischen Imperativ, zum Hilfsmittel, zur Superkraft. Sie widmen ihr ein Manifest: https://fraeuleinwunderag.net/de/forschung/
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