Impression der Produktion Radical Cheerleading von Zufit Simon/artblau Tanzwerkstatt<br/>(Fünf Menschen in Cheerleading-Outfits mit Pompoms stehen in einer Formation vor einer mit weißen Neonröhren beleuchteten schwarzen Wand.)

Radical Cheerleading

Zufit Simon/artblau Tanzwerkstatt (Braunschweig)

“...power for the people: use your body... use your voice... make a choice...„

Widerstand im öffentlichen Raum mit vollem Körpereinsatz sowie choreografierter Protest sind ein probates und kraftvolles Mittel friedlicher Demonstrationen innerhalb kapitalistischer Demokratien geworden. Das sogenannte „Radical Cheerleading“ wurde in den 1990er Jahren von queer-feministischen Aktivist*innen entwickelt und verbindet gewaltfreie, direkte Aktion mit theatralen Elementen. Bekannt als Anfeuergroupies aus sportlichen Wettkämpfen, werden Codes des „Cheerleading“ in dieser Produktion benutzt und unterlaufen, um eigene Botschaften zu übermitteln. Glamour, Glitter und ein Mix diverser Slogans sind Elemente dieser freudvollen, ironischen Alternative zu militanten Protestformen.

Das heterogene Ensemble rund um Choreografin Zufit Simon, die selbst mit auf der Bühne steht, stellt mit Vehemenz, Präzision und Witz die Frage in den Raum, wofür es sich lohnen würde, auf die Straße zu gehen.
Best OFF_professionals 2024: Produktion Radical Cheerleading – Zufit Simon (Braunschweig)

Ich bin mit der Übermittlung meiner personenbezogenen Daten an den externen Anbieter dieses Dienstes einverstanden. Weitere Informationen zur Datenverarbeitung finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Trailer

'Radical Cheerleading' entfaltet ausgehend von minimalistischen Bewegungssequenzen und Anfeuerungsrufen eine komplexe, choreografische Auseinandersetzung mit Tanz als verkörperter Protestform. Die Tänzer*innen werfen sich leidenschaftlich, ausdauernd und mit Humor ins Gefecht. Ein empowernder Abend über die Kraft und Verletzlichkeit von Körpern, die sich rhythmisieren und immer wieder neu formieren, um gemeinsam für etwas einzustehen.
Jurystatement

Team und Förderer

Künstlerische Leitung / Choreografie: Zufit Simon
Tanz / Kreation: Dorota Michalak, Erika Leo/Sophie Prins, Sunayana Shetty, Cary Shiu, Zufit Simon
Sound: Fredrik Olofsson
Lichtdesign: JOM
Kostüm: Mirella Oestreicher
Outside Eye: Clarissa Rêgo, Moritz Gagern
Produktionsleitung: Dietrich Oberländer
PR: Beate Zeller
Gefördert von dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und der Stiftung Niedersachsen. Ermöglicht durch den Bayerische Landesverband für zeitgenössischen Tanz, dem Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.
Die Recherchephase wurde unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ - STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz. Die Recherche wurde gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR

Über Zufit Simon

Zufit Simon, in Israel geborene Performerin und Choreografin, absolvierte ihr Abitur mit Tanzabschluss und studierte zeitgenössischen Tanz an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) in Frankfurt am Main.

Ihre Arbeiten wurden auf nationalen und internationalen Festivals gezeigt, z. B. Italien, Österreich, Tansania, Tschechien, Polen und Frankreich.

Zufit Simon wurde 2012 mit dem Solo „Wild Thing“ für das Pitching bei der Tanzplattform Deutschland in Dresden ausgewählt und zeigte auf der Tanzplattform Deutschland in Kampnagel Hamburg 2014 das choreografische Konzert „I LIKE TO MOVE IT“.

2016 – 2019 arbeitete sie an der Trilogie „un-emotional“ über Zusammenhänge zwischen Körpersprache, Mimik und Gesten. Gemeinsam mit dem Regisseur Moritz Schönecker eröffnete sie 2015 mit den Produktionen „Die Zofen“ (Genet) und „Judith“ (Hebbel) die Spielzeit am Theaterhaus Jena. In der Spielzeit 2017/2018 kuratierte sie dort die Tanzreihe.

Seit 2016 ist Zufit Simon Mitglied von Tanztendenz München e. V.; seit 2018 ist sie mit in der künstlerischen Leitung der artblau Tanzwerkstatt.

Ihre jüngsten Arbeiten sind SCHÄUME, eine choreografische Recherche des Instabilen (UA 2019, LOT-Theater) und gemeinsam mit Lois Alexander und Clarissa Rêgo STRANGE FOREIGN BODIES, inspiriert von „58 Notizen über den Körper“ von Jean-Luc Nancy (UA 2020, schwere reiter, München).

Die Solo-Arbeit „Passable, not Presentable“ über die jüdische Radikalfeministin Shulamith Firestone feierte im Oktober 2021 Uraufführung im LOT-Theater Braunschweig. „Radical Cheerleading“, ein Stück über Tanz als Protestform, wurde im LOT-Theater Braunschweig 2022 erstmals gezeigt, feierte im Februar 2023 München-Premiere und wurde 2023 nominiert für den Deutschen Theaterpreis FAUST in der Kategorie „Inszenierung Tanz“.

Schwerpunkt und Ziel ihrer Arbeit ist, das Selbstverständliche in Frage zu stellen, Verwirrung zu kreieren – erst bei ihr, dann beim Publikum – um sich mit der eigenen Wahrnehmung und Selbstverständlichkeit zu konfrontieren. Das stellt sie mithilfe des Körpers als Teil eines Gesamtbildes dar.
Best 
OFF